In diesem Schuljahr hatte das Thema „Klimakrise“ nicht nur einen wichtigen Platz im Unterricht eingenommen, sondern auch in anderen Bereichen der Schule. Das Bibliotheksteam nahm sich deshalb vor, mittels Veranstaltungen immer wieder auf dieses wichtige Thema aufmerksam zu machen. Die Idee kam auf, Expert:innen zu diesem Thema einzuladen, welche auch dank der Motivation der Referent:innen schnell gefunden wurden. Georg Kaser, David Hofmann, Moritz Mairl und Majda Brecelj informierten und diskutierten am 8. Juni mit den Klassen 4ak, 5bk, 4ds und 5cs.
Zwei Unterrichtsstunden der besonderen Art erwarteten die Klassen 4ak, 5bk, 4ds und 5cs an diesem besagten 8. Juni. In zwanzigminütigem Wechsel besuchten die vier Expert:innen die interessierten Klassen und beantworteten Fragen, stellten Fragen und stellten vieles infrage. Die Expert:innen hatten bereits die Klassen mittels Handouts über ihre Themen informiert, sodass einem bereiten Austausch von Gedanken nichts mehr im Wege stehen konnte. Die Schüler:innen diskutierten eifrig mit und dachten vor allem darüber nach, wie man selber aktiv werden und etwas in Bewegung bringen könnte. Nach Georg Kaser ist die Angst der Menschen vor Veränderung von zentraler Bedeutung, warum ein Umdenken und ein Wandel der Gesellschaft und ihrer Wirtschaftsweise so langsam bzw. nicht stattfinde. Der Mut und der Wille zur Veränderung waren in diesen Stunden jedoch bei den Teilnehmer:innen sichtlich spürbar. Ideen, die an diesem Tag geboren wurden, und deren Umsetzung erwarten uns im nächsten Schuljahr. Dafür sorgen mit Sicherheit unsere engagierten und aktiven Schüler:innen.
Wer waren die Referent:innen und was waren ihre Themen?
Georg Kaser ist Gletscher- und Klimaforscher und seit 2002 mehrfacher Leitautor in Berichten des Weltklimarates. Er gilt als einer der einflussreichsten Klimaforscher weltweit. Sein Thema am 8. Juni an unserer Schule war „Wir sind mitten in der Klimakrise angekommen und das Zeitfenster, eine Klimakatastrophe zu vermeiden, schließt sich mit jedem Tag des Nichtstuns“.
David Hofmann stammt aus Sterzing, ist Physiker und Gehirnforscher und Aktivist. Er ist Mitbegründer und Aktivist von zahlreichen Organisationen, beispielsweise von Schenke Zukunft|Regala Futuro, von Science for the People, einer politischen US-amerikanischen Wissenschaftsorganisation, die sich gegen die Militarisierung von Wissenschaft und für soziale Gerechtigkeit einsetzt oder von Climate Action. Zwei seiner Mottos lauten „Das beste Mittel gegen Ohnmacht ist es, aktiv zu werden“ und „Verzicht ist der wahre Luxus.“ Um ein Zeichen gegen exzessiven Konsum zu setzen, stellt er sich auch schon mal nackt auf den Siegesplatz in Bozen. Sein Thema am 8. Juni an unserer Schule war „Dystopie vermeiden, Utopie leben!“
Majda Brecelj ist treibende Kraft der Fridays-for-Future-Bewegung in Südtirol. Sie berichtete am 8. Juni aus dem Leben einer Aktivistin und informierte über ihre Aktionen, ihre Wünsche, ihre Vorgehensweise und über ihr umweltpolitisches und soziales Engagement.
Moritz Mairl ist aufgewachsen auf einem Bergbauernhof in Südtirol, hat in Innsbruck und Wien Ökologie und Biodiversität sowie Umwelt- und Bioressourcenmanagement studiert. Er betätigt sich u.a. aktiv in Umweltvereinen und hat eine Ausbildung zum Klimapädagogen und Klimabotschafter gemacht. Nachhaltigkeit, Klimawandel sowie Erfahrungen in den Alpen sind Bereiche, denen er sich mit all seiner Energie widmet. Sein Thema am 8. Juni an unserer Schule war „#Generation Restoration – retten wir die Ökosysteme!“
von Barbara Oberrauch